Die klassische Universität
Ein Universitätsstudium ist intensiv, theorielastig und forschungsorientiert. Dafür haben die Studenten häufig Einblicke in verschiedene Disziplinen. Zudem befähigen die höher qualifizierenden Studiengänge an den Universitäten zu einer akademischen Laufbahn. Wer Medizin oder Rechtswissenschaften studieren möchte, muss zwangsläufig an die Universität, denn diese Studiengänge werden nur dort angeboten. Ein Studium an einer Universität ist mit der Allgemeinen Hochschulreife möglich.
Die moderne Fachhochschule
An Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaft zu studieren, bedeutet für die Studenten, mehr Einblick in die Praxis zu bekommen. Pflichtpraktika und Praxisphasen während des Semesters sind obligatorische Bestandteile. Wer seinen Bachelor an einer Fachhochschule gemacht hat, kann keinen Masterstudiengang an einer Universität anschließen, da die nötigen theoretischen Grundlagen fehlen. Für den Eintritt ins Berufsleben kann ein Fachhochschulabschluss jedoch günstig sein, denn hier lernen die Studenten z.B. die Grundlagen des Projektmanagements. Für eine Bewerbung um einen Studienplatz reicht die Fachhochschulreife.
Die duale Hochschule
Theorie und Praxis wechseln sich an dualen Hochschulen zu nahezu gleichen Teilen ab. Dabei findet die Praxisphase in einem Betrieb statt, bei welchem sich die Studenten um eine Ausbildung bewerben und welcher ein Ausbildungsgehalt zahlt. Die Studenten haben daher auch keine Semesterferien, sondern – wie im späteren Berufsleben – Urlaub. An einigen dualen Hochschulen schließen die Absolventen mit einer doppelten Qualifikation ab und erhalten zusätzlich zu ihrem Bachelor noch den Berufsabschluss, etwa bei den Berufen Industriekauffrau oder Mechatroniker.
Die private Hochschule
Es gibt in Deutschland etwa 90 deutsche Hochschulen und Fachhochschulen, die in privaten Händen sind. In Sachen Abschluss und Inhalte stehen diese den staatlichen in nichts nach. Im Gegenteil: Häufig sind sie diesen sogar einen Schritt voraus. An einigen privaten Hochschulen werden Studiengänge mit speziellen Fachrichtungen angeboten, die es nur dort gibt. Alle privaten Hochschulen in Deutschland sind staatlich anerkannt, allerdings müssen die Studenten mit hohen Semestergebühren bzw. Materialkosten rechnen und daher nicht selten sehr tief in die Tasche greifen.
Die Kunst- und Musikhochschulen
Für künstlerisch und musikalisch Begabte empfiehlt sich der Besuch einer Kunst- oder Musikhochschule. Diese bereiten ihre Studenten auf eine steile berufliche Karriere vor. Die Aufnahmekriterien sind sehr streng, daher werden pro Semester bzw. Studienjahr lediglich eine Handvoll Bewerber aufgenommen. Das Spielen eines Instruments, Kenntnisse der Musiktheorie respektive das Einreichen von künstlerischen Mustermappen sind Voraussetzung. In einem harten Einstellungstest müssen die Kandidaten zusätzlich ihr Können unter Beweis stellen.
Die Verwaltungsfachhochschulen
Für bestimmte Berufsgruppen und Laufbahnen, wie etwa als Polizist oder Beamter, wird die Theorie in der Verwaltungsfachhochschule vermittelt. Diese bereitet die Studenten perfekt auf ihre späteren Tätigkeiten, z.B. in Ämtern, in der öffentlichen Verwaltung oder in Justizbehörden, vor.
Die Fernhochschule
Ein Fernstudium ist an privaten Hochschulen möglich. Es gibt nur eine einzige staatliche Fernuniversität in Deutschland. Das ist die Fernuniversität Hagen. Ein Fernstudium verlangt dem Studenten viel Selbstdisziplin ab. Korrespondiert werden Lerninhalte schriftlich und über Online-Plattformen. An einigen Hochschulen werden Seminarblöcke angeboten, an denen man persönlich teilnimmt. Die Prüfungen werden vor Ort durchgeführt. Das Fernstudium ist eine gute Lösung für Berufstätige, die einen Studienabschluss anstreben oder nachholen möchten. Die meisten Studiengänge beschränken sich allerdings auf wirtschaftliche und technische Profile.
Die betriebliche Ausbildung
Es gibt Berufsausbildungen, für die das Abitur Voraussetzung ist. Diese finden nach dem dualen Prinzip statt. In einem Unternehmen lernen die Azubis alle berufspraktischen Inhalte und an einer Berufsschule bzw. Akademie wird der theoretische Unterricht durchgeführt. Dies kann in verschiedenen Phasen, in Blöcken oder im wöchentlichen bzw. monatlichen Wechsel geschehen. Die Auszubildenden erhalten ein Ausbildungsgehalt und bekommen Urlaub. Mit der Abschlussprüfung erhalten sie den berufsqualifizierenden anerkannten Berufsabschluss.