Mit Beginn deiner Ausbildung wartet zunächst allerlei Organisatorisches und Bürokratisches auf dich. Du setzt dich mit deinem Lehrvertrag auseinander, beantragst Ausbildungsförderung und hast dich um viele andere Dinge zu kümmern. Hin und wieder wirst du bei all dem Papierkram auf die Bezeichnung „zuständige Stellen“ treffen. Wer oder was das ist, verraten wir dir hier …

Welche Stelle ist für dich in deiner Ausbildung zuständig?

Um herauszufinden, welche Stelle für dich zuständig ist, genügt als Erstes ein Blick auf deinen Ausbildungsvertrag, und zwar genauer gesagt auf den Stempel darauf. Nachdem der Ausbildungsvertrag von dir und deinem Ausbilder unterschrieben wurde, gelangt er an diese zuständige Stelle und wird dort in einem Register erfasst. Dein Ausbildungsunternehmen hat eine Mitgliedschaft bei dieser Stelle. Sie ist ebenso für die Genehmigung von Anträgen zur Ausbildungsverkürzung verantwortlich und gibt die Höhe der Ausbildungsvergütung vor, sofern der Betrieb nicht tarifvertraglich gebunden ist. Nach dem Berufsbildungsgesetz sind folgende Stellen jeweils für die nachfolgenden Berufe zuständig, wobei für manche Unternehmen (Mischbetriebe) Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammern zuständig sein können:

Handwerkliche Berufe: Handwerkskammern
Kaufmännische Berufe: Industrie- und Handelskammern
Nicht handwerkliche Berufe: Industrie- und Handelskammern
Gewerbliche Berufe: Industrie- und Handelskammern
Landwirtschaftliche Berufe: Landwirtschaftskammern
Berufe im Rechtswesen: Rechtsanwalts-, Patentanwalts-, Notarkammern und Notarkassen
Berufe im Steuer- und Wirtschaftsprüfungswesen: Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterkammern
Berufe im Gesundheitswesen: Ärzte-, Zahnärzte-, Tierärzte- und Apothekerkammern
Berufe im öffentlichen Dienst: Zuweisung der zuständigen Stellen durch Bundes- und Landesbehörden und Gemeinden bzw. Gemeindeverbände

Was machen die zuständigen Stellen?

Diese Stellen haben eine bedeutende Funktion hinsichtlich der Kontrolle und der Förderung der Berufsausbildung und setzen somit die Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes um. Sie sind zuständig für die Beratung und Information der Ausbildungsunternehmen, überprüfen diese bzw. die Mitarbeiter hinsichtlich ihrer Ausbildereignung. Außerdem vertreten sie die Interessen der regionalen Wirtschaftsbetriebe, unterstützen sie und bieten einen umfassenden Service. Im Rahmen deiner Ausbildung führen sie folgende Aufgaben durch:

  • Amtliche Registrierung, Änderung und Löschung deines Ausbildungsvertrages
  • Entscheidung über Zulassung zur Prüfung, nach der Prüfungsanmeldung
  • Erlassen der Prüfungsordnung und Durchführen von Prüfungen während und zum Abschluss der Berufsausbildung
  • Genehmigung von Anträgen zur Verlängerung oder Verkürzung der Ausbildungszeit
  • Erlassen von bindenden Rechtsvorschriften und Verwaltungsgrundsätzen für Ausbildungsbetriebe und Auszubildende

Tipp:

Informiere dich auf den jeweiligen Webseiten der regionalen Kammern, um Näheres zu erfahren. Dort findest du auch wichtige Formulare und Informationen zu Verträgen und Anträgen.

„„Zuständige Stellen“ – Wer oder was ist das?"
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